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Kenia: Bericht offenbart Menschenrechtsverletzungen in privaten Schutzgebieten

November 23, 2021
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Fair Unterwegs

Private Schutzgebiete für Wildtiere (conservancies) in Kenia, zu deren Besucher und Besucherinnen auch die britische Königsfamilie gehört, sind laut einem erschütternden neuen Bericht des in den USA ansässigen Oakland Institute in die Vertreibung, Folter und Ermordung der lokalen indigenen Bevölkerung verwickelt. Survival thematisiert bereits seit 10 Jahren schockierende Missbräuche bei Naturschutzprojekten in Kenia.

Der vor Kurzem erschienene Bericht untersucht den berüchtigten Northern Rangelands Trust (NRT), einen Zusammenschluss von 39 kenianischen „Community Conservancies“, die mittlerweile 42.000 Quadratkilometer – fast 8 % der Fläche des gesamten Landes – bedecken. Diese Gebiete, die vormals den lokalen Hirtengemeinschaften gehörten und als Weideflächen genutzt wurden, sind in vom NRT kontrollierte „Schutzgebiete“ umgewandelt worden, wofür die indigene Bevölkerung gewaltsam ausgeschlossen und ihnen der Zugang verwehrt wurde. Die Betreiber erhalten beträchtliche Gelder aus dem Emissionshandel, Zuschüsse von Geberländern und Einkünfte aus Luxus-Hotels und -Lodges.

Der NRT geht auf die Initiative von Ian Craig zurück, dessen Familie eine 62.000 Hektar große Rinderfarm besass, die in die Lewa Wildlife Conservancy umgewandelt wurde. In Lewa haben sich Prinz William und Kate Middleton verlobt und Craig fungiert nach wie vor als „Chief of Conservation and Development“ des NRT.

In dem Bericht „Stealth Game: 'community' conservancies devastate land and lives in northern Kenya“ (Heimliches Spiel: 'gemeinschaftliche' Naturschutzgebiete verwüsten Land und Leben im Norden Kenias) beschreiben die Autorinnen schockierende Details über die Funktionsweise dieser sogenannten „Naturschutzgebiete“, darunter:

  • die Enteignung indigener und weiterer lokaler Bevölkerungsgruppen,

  • zahlreiche Vorwürfe von Misshandlungen und Folter, einschließlich außergerichtlicher Tötungen und des Verschwindens von Personen,

  • der Einsatz schwer bewaffneter Sicherheitskräfte, von denen einige von einer Firma ausgebildet wurden, die von Ian Craigs Sohn geleitet wird,

  • die massive Landnahme durch einige wenige wohlhabende Einzelpersonen, die zur Vertreibung der Hirtengemeinschaften von ihrem angestammten Land führen,

  • und Einschüchterung, einschließlich Verhaftungen und Befragungen von Mitglieder und Anführerinnen der örtlichen Gemeinschaften.